Die Geschichte der Partei Bündnis 90/Die Grünen ist eng mit der Umwelt- und Friedensbewegung sowie der deutschen Wiedervereinigung verbunden. Hier ein Überblick:
1. Vorgeschichte und Gründung:
– 1970er Jahre: Entstehung der Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung in Westdeutschland
– 1980: Gründung der Partei „Die Grünen“ in Westdeutschland
– 1983: Erstmaliger Einzug in den Bundestag
2. 1980er Jahre:
– Profilierung als Partei der Ökologie, des Pazifismus und der Bürgerrechte
– Interne Konflikte zwischen „Fundis“ (Fundamentalisten) und „Realos“ (Realpolitiker)
3. Deutsche Wiedervereinigung und Fusion:
– 1990: Bündnis 90 entsteht in der DDR aus verschiedenen Bürgerrechtsbewegungen
– 1993: Fusion von Die Grünen (West) und Bündnis 90 (Ost) zur Partei Bündnis 90/Die Grünen
4. 1990er Jahre:
– 1998-2005: Erste Regierungsbeteiligung auf Bundesebene in Koalition mit der SPD unter Gerhard Schröder
– Joschka Fischer wird erster grüner Außenminister
5. 2000er Jahre:
– 2005-2021: Opposition im Bundestag
– Zunehmende Etablierung als „bürgerliche“ Partei
– Erfolge auf Länderebene, erster grüner Ministerpräsident (Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg, 2011)
6. Jüngste Entwicklungen:
– Seit 2021: Regierungsbeteiligung in der „Ampel-Koalition“ mit SPD und FDP
– Robert Habeck wird Vizekanzler und Wirtschaftsminister, Annalena Baerbock Außenministerin
Wichtige programmatische Schwerpunkte:
– Umwelt- und Klimaschutz
– Energiewende und Atomausstieg
– Soziale Gerechtigkeit und Bürgerrechte
– Gleichberechtigung und Diversity
– Pazifismus (mit Veränderungen in jüngerer Zeit)
Die Grünen haben sich von einer Protestpartei zu einer etablierten politischen Kraft entwickelt. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, Umweltthemen in den Mittelpunkt der politischen Debatte zu rücken. Die Partei hat im Laufe der Jahre einen Wandel durchgemacht, von einer radikalen Oppositionspartei zu einer regierungsfähigen Kraft, die auch für bürgerliche Wähler attraktiv geworden ist