Matthias Platzeck, geboren am 29. Dezember 1953 in Potsdam, durchlief eine bemerkenswerte Karriere vom Umweltexperten zum einflussreichen Politiker. Nach seinem Studium der biomedizinischen Kybernetik an der TH Ilmenau arbeitete er zunächst im Bereich Umwelthygiene.
Platzecks politisches Engagement begann 1988 mit der Gründung einer Umweltschutzinitiative in Potsdam. Während der Wendezeit war er am Zentralen Runden Tisch der DDR beteiligt und kurzzeitig Minister in der Regierung Modrow. Nach der Wiedervereinigung wurde er Umweltminister in Brandenburg, wo er sich einen Namen als „Deichgraf“ während des Oderhochwassers 1997 machte.
Seine politische Laufbahn führte ihn von der Bürgerbewegung über das Bündnis 90 schließlich zur SPD, der er 1995 beitrat. Er war Oberbürgermeister von Potsdam (1998-2002) und langjähriger Ministerpräsident Brandenburgs (2002-2013). Kurzzeitig übernahm er 2005/2006 auch den SPD-Bundesvorsitz, musste dieses Amt aber aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben.
Platzeck setzte sich für den Umweltschutz und den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses ein. Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik 2013 aufgrund gesundheitlicher Probleme engagierte er sich unter anderem im Deutsch-Russischen Forum, wo seine Positionen zur Ukraine-Krise teils kontrovers diskutiert wurden.
Privat war Platzeck zweimal verheiratet und ist Vater von drei Töchtern.