Die Geschichte der CSU (Christlich-Soziale Union in Bayern) ist eng mit der bayerischen Politik und der Geschichte der CDU verwoben. Hier ein Überblick:
1. Gründung und Anfangsjahre:
– 1945: Gründung in München kurz nach dem Zweiten Weltkrieg
– Josef Müller war der erste Parteivorsitzende
– Von Anfang an als bayerische Schwesterpartei der CDU konzipiert
2. 1950er und 1960er Jahre:
– 1949: Hanns Seidel wird erster CSU-Ministerpräsident in Bayern
– 1957: Franz Josef Strauß wird Bundesverteidigungsminister
– CSU etabliert sich als dominierende Kraft in Bayern
3. Ära Strauß (1961-1988):
– Franz Josef Strauß prägt als Parteivorsitzender die CSU
– 1978-1988: Strauß ist bayerischer Ministerpräsident
– CSU gewinnt an bundesweitem Einfluss
4. 1990er Jahre:
– Theo Waigel wird Bundesfinanzminister (1989-1998)
– Edmund Stoiber wird bayerischer Ministerpräsident (1993-2007)
5. 2000er Jahre:
– 2002: Edmund Stoiber ist Kanzlerkandidat der Union, unterliegt knapp gegen Gerhard Schröder
– 2008: Horst Seehofer wird Parteivorsitzender und bayerischer Ministerpräsident
6. Jüngste Entwicklungen:
– 2018: Markus Söder wird bayerischer Ministerpräsident
– 2019: Söder übernimmt auch den Parteivorsitz
– 2021: Söder unterliegt im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union gegen Armin Laschet (CDU)
Wichtige programmatische Schwerpunkte:
– Konservative Werte und christliche Tradition
– Starke Betonung bayerischer Interessen und Identität
– Wirtschaftsfreundliche Politik
– Law-and-Order-Ansatz in der Innenpolitik
– Föderalismus und Subsidiarität
Besonderheiten der CSU:
– Tritt nur in Bayern an, bildet im Bundestag eine Fraktionsgemeinschaft mit der CDU
– Stellt regelmäßig Minister in CDU/CSU-geführten Bundesregierungen
– Hat seit 1957 ununterbrochen die Regierung in Bayern geführt (meist mit absoluter Mehrheit)
Die CSU hat als regionale Partei eine einzigartige Stellung in der deutschen Parteienlandschaft. Sie verbindet bayerischen Regionalismus mit bundespolitischem Einfluss und hat die Politik Bayerns und Deutschlands nachhaltig geprägt.