Lamya Kaddor, geboren am 11. Juni 1978 in Ahlen/Westfalen, ist eine prominente islamische Theologin, Publizistin und engagierte Expertin in Fragen der Integration und des interreligiösen Dialogs. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium in Ahlen im Jahr 1997, absolvierte sie ein Magisterstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, in den Fächern Arabistik und Islamwissenschaft, Allgemeine Erziehungswissenschaft sowie Komparatistik. Sie schloss das Studium 2003 erfolgreich ab.
Beruflich begann sie ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft (WHK) am Centrum für Religiöse Studien an der WWU Münster (2002–2004), wo sie zum Aufbau und der Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Islamische Lehrer:innenausbildung beitrug. Danach arbeitete sie von 2004 bis 2008 als wissenschaftliche Mitarbeiterin (WMA) am Centrum für Religiöse Studien und war Assistenz am Lehrstuhl für Religion des Islams. Zwischen 2006 und 2008 war sie auch als Referentin im Niedersächsischen Kultusministerium tätig, wo sie die Fortbildung der Lehrkräfte für Islamischen Religionsunterricht begleitete.
Von 2003 bis 2021 unterrichtete sie als Lehrerin für Islamische Religion an verschiedenen öffentlichen Schulen, zuletzt am Landfermann-Gymnasium Duisburg, mit einer Beurlaubung aufgrund von Bedrohungslagen. Darüber hinaus hielt sie Lehraufträge an Universitäten in Münster, Wuppertal, Bielefeld und Duisburg-Essen, zu Themen wie islamischer Theologie, Religionspädagogik und Muslimischem Leben in Deutschland.
Lamya Kaddor leitete mehrere Projekte, darunter:
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„extrem out – Empowerment statt Antisemitismus“ (2015–2018), ein Präventionsprojekt, gefördert vom BaMF,
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„Spiel Dich frei“ (2017–2019), ein Präventionsprojekt zu Islamismus, gefördert durch „Demokratie leben“,
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„Islamfeindlichkeit im Jugendalter“ (2017–2020), ein Forschungsprojekt, gefördert von der Stiftung Mercator,
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„Antisemitismus und Jugend“ (2020–2023), ein Projekt, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Lamya Kaddor ist auch als Autorin und Kolumnistin tätig und hat zahlreiche Veröffentlichungen zu relevanten Themen veröffentlicht.
Seit 2014 ist sie Mitglied im Beirat des Liberal-Islamischen Bundes e.V. und hat weitere bedeutende Mitgliedschaften in verschiedenen Beiräten, darunter:
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Beirat der George-Anawati-Stiftung (seit 2015),
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Beirat der Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ (seit 2016),
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Beirat der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEX, seit 2019),
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Beirat des Islamkollegs e.V. (seit 2021).
Im Bereich der Schirmherrschaften ist sie seit 2019 die Schirmherrin des Betty-Reis-Buchpreises, der für herausragende Kinderbücher verliehen wird. Sie hat außerdem mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter:
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Der Integrationspreis der Stiftung Apfelbaum für muslimisch-jüdischen Dialog (2016),
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Der Integrationspreis der Stadt Duisburg (2016),
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Eine Aufnahme in die Top 40 unter 40 des Magazins Kapitel im Bereich „Gesellschaft und Wissenschaft“ (2017),
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Der ITB Bookaward für den Textbildband „Syrien – ein Land ohne Krieg“ (2018), zusammen mit Lutz Jäkel.